Optimierung

Beginnend mit Version 18 bietet Parallels RAS integrierte, automatische Optimierungsfunktionen für Workloads von RD-Sitzungshosts, VDI und Azure Virtual Desktop. Unterschiedlich vorkonfigurierte Optimierungen für Multi-Session- (z. B. RD-Sitzungshosts) oder Single-Session-Hosts (z. B. VDI) stehen Administratoren zur Auswahl, manuell oder automatisch, um so eine effizientere, rationellere und verbesserte Bereitstellung für virtuelle Anwendungen und Desktops zu gewährleisten.

Vorkonfigurierten Optimierungen sind so konzipiert, dass sie leicht aktualisiert werden können, um zukünftige Versionen von Windows-Betriebssystemen zu unterstützen. Darüber hinaus können benutzerdefinierte Skripte auch innerhalb des Tools verwendet werden, um bereits verfügbare Optimierungen zu nutzen, die auf Parallels RAS-Arbeitslastcomputern eingesetzt werden können.

Über 130 Image-Optimierungen sind sofort verfügbar und in die folgenden Hauptkategorien unterteilt:

  • UWP-Anwendungspakete (Entfernen; nur für VDI verfügbar)

  • Windows Defender ATP (EIN oder AUS, Echtzeit-Scans deaktivieren, Dateien, Ordner, Prozesse oder Erweiterungen ausschließen)

  • Windows-Komponenten (Entfernen)

  • Windows-Dienste (deaktivieren)

  • Geplante Windows-Aufgaben (deaktivieren)

  • Erweiterte Windows-Optionen (Cortana, Systemwiederherstellung, Telemetrie, benutzerdefiniertes Layout)

  • Netzwerk-Leistung (Aufgabenauslagerung, IPV6 usw.)

  • Registry (Zeitüberschreitung bei Dienststart, Zeitüberschreitung bei Festplatten-E/A, benutzerdefiniert usw.)

  • Visuelle Effekte (bestes Erscheinungsbild, beste Leistung, benutzerdefiniert)

  • Datenträgerbereinigung (Benutzerprofile löschen, Image-Bereinigung usw.)

  • Benutzerdefinierte Skripte (.ps1, .exe, .cmd und andere Erweiterungen oder Formate)

Eine vollständige Liste der Optimierungskategorien und ‑komponenten finden Sie unter https://kb.parallels.com/125222.

Optimierungen sind anwendbar auf RD-Sitzungshosts, VDI-Desktops, Azure Virtual Desktop und Remote-PC-Pools (über VDI) auf der Basis von:

  • Windows Server 2012 R2 und höher

  • Windows 7 SP1

  • Windows 10

  • Windows 11

Optimierung konfigurieren

Die Optimierung kann für Folgendes konfiguriert werden:

  • RD-Sitzungshosts

  • VDI

  • Azure Virtual Desktop

Optimierungseinstellungen werden für die oben genannten auf Site-Ebene konfiguriert (Site-Standardeinstellungen) und können auch für einzelne Komponenten konfiguriert werden, wenn der RAS-Administrator beschließt, benutzerdefinierte Einstellungen für eine bestimmte Komponente zu verwenden.

Um die Optimierung auf Site-Ebene zu konfigurieren, navigieren Sie zu Serverfarm > Site, klicken auf das Menü Aufgaben > Standardeinstellungen der Site und wählen eine der folgenden Möglichkeiten:

  • RD-Sitzungshost

  • VDI

  • AVD-Multi-Session-Hosts

  • AVD-Single-Session-Hosts

Wählen Sie Sie im Dialogfeld mit den Standardeinstellungen der Site die Registerkarte Optimierung. Die Benutzeroberfläche für die Konfiguration der Optimierung ist für alle oben genannten gleich.

Hinweis: Stellen Sie vor der Optimierung sicher, dass Sie einen gespeicherten Zustand der Sitzungshosts haben, da Sie die Änderungen nach dem Optimieren nicht mehr rückgängig machen können.

Optimierung konfigurieren:

  1. Wenn Sie im Dialogfeld Eigenschaften des Hosts oder in einem Assistenten sind, deaktivieren Sie die Option Standardeinstellungen vererben, falls Sie sie für diesen Host ändern möchten.

  2. Wählen Sie die Option Optimierung aktivieren.

  3. Wählen Sie den Optimierungstyp aus den folgenden Möglichkeiten aus:

    • Automatisch: Es wird automatisch die vordefinierte und vorkonfigurierte Optimierung verwendet.

    • Manuell: Sie haben die volle Kontrolle darüber, welche Optimierungsoptionen verwendet werden, und Sie können jede einzelne Option konfigurieren. Diese Option gibt Ihnen außerdem die Möglichkeit, ein benutzerdefiniertes Optimierungsskript zu verwenden, das auf dem Host ausgeführt wird.

  4. Wenn Sie im vorherigen Schritt Manuell ausgewählt haben, konfigurieren Sie die Optimierungskategorien und ‑Komponenten nach Ihren Anforderungen. Siehe unten unter Optimierung konfigurieren.

  5. Optimierung für alle aktivierten Kategorien erzwingen: Dies ist eine spezielle Option, die nur verwendet werden sollte, wenn einige Teile der Optimierung nicht auf einen Host angewendet werden konnten (z. B. wenn der Host unerwartet offline ging). Wenn Sie diese Option auswählen, dann auf OK und anschließend auf Übernehmen in der RAS-Konsole klicken, wird die gesamte Optimierungskonfiguration auf den Host angewendet. Auf diese Weise können Sie sicherstellen, dass Änderungen, die Sie beim letzten Mal an Optimierungskomponenten vorgenommen haben und die nicht auf den Host angewendet wurden, erneut angewendet werden. Der Zustand der Option Optimierung für alle aktivierten Kategorien erzwingen (aktiviert oder deaktiviert) wird nicht gespeichert, da es sich um eine einmalige Aktion handelt, so dass beim nächsten Öffnen des Dialogfelds die Option wieder deaktiviert sein wird. Beachten Sie, dass Sie in einem Standardszenario, wenn Sie Änderungen vornehmen und diese dann auf einen Host anwenden, diese Option nicht auswählen müssen, da Sie normalerweise nur die vorgenommenen Änderungen und nicht die gesamte Optimierungskonfiguration anwenden möchten.

  6. Die Liste Kategorie enthält Optimierungskategorien, die konfiguriert werden können. Um eine Kategorie in die Optimierung einzubeziehen, aktivieren Sie das entsprechende Kontrollkästchen. Einige Kategorien enthalten mehrere Komponenten, die einzeln konfiguriert werden können, andere haben Einstellungen, die angepasst werden können. Um Kategorieeinstellungen oder Komponenten zu konfigurieren, markieren Sie die Kategorie und klicken auf das Zahnradsymbol (oder auf Aufgaben > Eigenschaften, oder klicken Sie einfach doppelt auf eine Kategorie). Abhängig von der gewählten Kategorie können Sie Folgendes tun:

    • Kategorieeinstellungen konfigurieren (aus den verfügbaren Optionen wählen, einzelne Einstellungen aktivieren oder deaktivieren, Werte angeben, Einträge hinzufügen oder entfernen).

    • Zugrundeliegende Komponenten hinzufügen oder entfernen, um sie in die Optimierung einzubeziehen oder von ihr auszuschließen (verwenden Sie die Plus- und Minuszeichen-Symbole). Wenn Sie eine Komponente hinzufügen (sofern verfügbar), können Sie aus einer vordefinierten Liste auswählen oder eine benutzerdefinierte Komponente angeben.

    • In manchen Fällen (insbesondere bei Registrierungseinträgen) können Sie auf einen Eintrag doppelklicken und mehrere Werte dafür angeben.

    • Wenn Sie eine vordefinierte Komponente entfernen, können Sie sie jederzeit wieder in die Liste aufnehmen, indem Sie auf Aufgaben > Zurücksetzen auf Standard klicken. Sie können dieses Menü auch verwenden, um Kategorieeinstellungen auf die Standardwerte zurückzusetzen, wenn sie geändert wurden.

    • Die letzte Optimierungskategorie in der Liste ist Benutzerdefiniertes Skript. Sie können damit ein Optimierungsskript ausführen, das Sie zur Verfügung haben. Details dazu finden Sie im Unterabschnitt Benutzerdefiniertes Skript verwenden.

  7. Klicken Sie dann auf OK, um das Dialogfeld zu schließen.

Benutzerdefiniertes Skript verwenden

Die Optimierungskategorie Benutzerdefiniertes Skript wird verwendet, um ein Optimierungsskript auf einem Zielhost auszuführen. Bevor Sie diese Kategorie konfigurieren, stellen Sie sicher, dass das Skript auf den Zielhosts vorhanden ist und dass der Pfad und der Dateiname auf jedem Host gleich sind.

So konfigurieren Sie die Optimierung durch ein benutzerdefiniert Skript:

  1. Aktivieren Sie die Kategorie Benutzerdefiniert Skript in der Liste (Kontrollkästchen aktivieren), markieren Sie sie dann und klicken Sie auf Aufgaben > Eigenschaften.

  2. Geben Sie dann im Dialogfeld den auszuführenden Befehl, Argumente (falls erforderlich), das Anfangsverzeichnis und die Anmeldeinformationen an, die zur Ausführung des Skripts verwendet werden sollen.

  3. Klicken Sie auf OK.

Wenn Sie die Optimierung auf einen Host anwenden, wird das Skript als Teil der Anwendung anderer Optimierungsparameter ausgeführt.

Optimierungen anwenden

Nachdem Sie die Optimierung für einen Host aktiviert und dann auf Anwenden in der RAS-Konsole geklickt haben, geschieht Folgendes, wenn der Host das nächste Mal mit Parallels RAS kommuniziert:

  1. Der Host-Status wechselt zu Optimierung ausstehend und der Host geht in den Drain-Modus. In diesem Stadium können Sie die Optimierung stoppen, indem Sie einen Host in der Liste auswählen und auf Aufgaben > Optimierung beenden klicken.

  2. Sobald alle Benutzer abgemeldet sind, ändert sich der Host-Status in Optimierung läuft.

  3. Nachdem alle Optimierungseinstellungen angewendet wurden, wird der Host neu gestartet.

  4. Nach dem Neustart nimmt der Host den Betrieb wieder auf und sein Status wechselt zu OK.

Hinweis: Der Host wird nach Abschluss der Optimierung neu gebootet, auch wenn die Optimierung fehlgeschlagen ist.

Die Optimierungsergebnisse werden auf einem Host an folgender Stelle protokolliert: %ProgramData%\Parallels\RASLogs\ImageOptimizer.log. Öffnen Sie die Datei und suchen Sie nach Einträgen ähnlich den folgenden:

  • [I 78/0000000009/T10C4/P0FD4] 11-30-20 10:09:19 – Bildoptimierung abgeschlossen mit 98 erfolgreichen und 0 erfolglosen Optimierungen

Hinweis: Die Optimierung hat eine geringere Priorität als der Zeitplan für Neustart/Deaktivierung. Es wird zum Beispiel erwartet, dass ein Host den Status von „Optimierung ausstehend“ in „Deaktiviert/Neustart“ ändert, wenn der Zeitplan startet.

Upgrade

Wenn Parallels RAS von einer älteren Version upgegradet wird:

  • Die Optimierungsfunktion ist deaktiviert.

  • Die Vererbung ist ausgeschaltet.

Um die Optimierung nach dem Upgrade zu verwenden, muss der Administrator sie manuell entweder in den Site-Standardeinstellungen oder in den Gruppen-/Hostpool-Einstellungen aktivieren.

Vererbung

Optimierung

Erbt von

RDSH-Standardeinstellungen der Site

Ja

Keiner

RDSH-Gruppe

Nein

Keiner

RDSH eigenständig

Ja

RDSH-Standardeinstellungen der Site

RDSH-Vorlage

Ja

RDSH-Standardeinstellungen der Site

RDSH von Vorlage

Nein

Keiner

VDI-Standorteinstellungen

Ja

Keiner

VDI eigenständig

Ja

VDI-Standorteinstellungen

VDI-Desktop-Vorlage

Ja

VDI-Standorteinstellungen

VDI-Desktop von Vorlage

Nein

Keiner

Azure Virtual Desktop Site-Standardeinstellungen

Ja

Keiner

Azure Virtual Desktop-Hostpool – Hosts aus einer Vorlage

Nein

Keiner

Azure Virtual Desktop-Hostpool – eigenständige Hosts

Ja

Standardeinstellungen der Site für AVD-Multi-Session-Hosts oder Standardeinstellungen der Site für AVD-Single-Session-Hosts

Azure Virtual Desktop-Vorlage

Ja

Standardeinstellungen der Site für AVD-Multi-Session-Hosts oder Standardeinstellungen der Site für AVD-Single-Session-Hosts

Azure Virtual Desktop-Hosts aus Vorlage

Nein

Keiner

Zusatzinformationen

Beachten Sie die folgenden Punkte:

  • Einige Optimierungen können fehlschlagen und Warnungen erzeugen, wenn sie bereits angewendet wurden.

  • Einige Optimierungen können fehlschlagen und Warnungen erzeugen, wenn sie bereits angewendet wurden. Zum Beispiel kann das Entfernen von UWP-Apps fehlschlagen, wenn keine Apps mehr vorhanden sind.

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